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dir vielleicht bekannt sein, das meine Schwieger- eltern nicht mehr auf dem Blechhammer wohnen. Der immer größere Absatz an Putzwolle erforderte eine bedeutende Vergrösserung der Fabrik, die auf dem Blechhammer nicht möglich war. Der Weiterbetrieb der Wirt- schaft war mit Elisens Weggang sehr in- frage gestellt. Zuhause sind nur noch Jean und Emil, beide noch ledig. Meine Schwie- germutter ist allein der schwierigen Arbeit nicht mehr gewachsen; daher haben sie es für das beste gehalten, die Wirtschaft auf dem Blechhammer aufzugeben und von der Stadt die Gerlachsche Mühle auf der Kaisersmühle zu pachten. Die Stadt Kaisers- lautern war wegen Anlage der Kanalisierung gezwungen, das Gerlachsche Anwesen anzu- kaufen. Also Eugen und seiner Mutter haben
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mich Sonntags vor Weihnachten verlassen - ich musste wegen das Kirchendienstes hier bleiben; bin aber dann nach Verrichtung meiner Obliegenheiten auch nachgereist und so verlebten wir die Ferien- tage zwischen Weihnachten und Neujahr auf der Kaisers- mühle und in K.Lautern. Eugen besuchte auch das Theater, es ist gegeben worden: Hänsel u. Gretel, Märchenoper von Humperdink. Naheren Verwandten in Otterberg haben wir in corpare[sic] auch einen Besuch abgestattet. Wie manches Bild vergange- ner Tage wurde dabei wieder aufgefrischt! Wie wehmutsvoll war es mir, als ich an unseres lieben Mütterleins Grabe stand! Die Familien Herzog u. Cherdron Hch. zähle ich selbstverständlich nicht mehr zu unseren Verwandten.
Du hast mich gebeten, ich möchte dir Eugen diesen Sommer einigen Wochen schicken.