Knittelsheim, 29. Juni 1919.
Ihr Lieben!
Wenn wir noch weinen könnten in unserm großen Leid, so hätten wir geweint - wenn wir noch lachen könnten in unserm Elend, so hätten wir uns gefreut, als ich endlich, lieber Onkel, einen großen Brief, der nach langer Fahrt, mehrfachen Öffnungen und Abstempelungen Knittelsheim erreichte, als ich endlich diesen Brief in Händen hielt. So waren uns Deine Zeilen wie ein Gebet, wie irgend eine Epistel aus einer heiligen Schrift - Trost und Seelenfrieden spendend. Und was mich besonders glücklich machte, war das, was nicht im Briefe stand, was ich zwischen den Zeilen lesen konnte - die alte treue Liebe zur angestammten Sitt und Art, trotz der neuen Nationalität. Wie haben wir uns manchmal gefragt, als wir in den Zeitungen von den deutschfeindlichen Bewegungen in Amerika lasen, weil ich mir denken konnte, wie diese Wogen um Dich in Deiner angesehenen Stellung schäumen mußten. Gar oftmals habe ich Deine große Rede, die Du mir s. Zt. zur Abgabe an eine Zeitung zugeschickt hattest, die aber leider wegen Papierknappheit nicht gedruckt werden konnte, hervorgenommen und gelesen, besonders dann, wenn ich darüber nachdenken mußte, wie sich zwei Menschen, in denen das gleiche Blut fließt, als äußerliche Feinde gegenüber stehen müssen. Wenn ich aber dann Deine Zeilen, Dein Bekenntnis zu der großen hehren Sache, der Du, gleichsam als Pionier in fremdem Lande Deine Lebenskraft, Dein Schaffen geweiht, durchlas, dann fand ich Frieden. Ist es nicht ein tragisches Geschick, daß [marked 2 on top:] dereinst [/note][note: marked 1 on top:] der [/note], [strikethrough:] der [/strikethrough] "goldene Ketten" verteilte, nun selbst in Ketten der Not, des Leides liegt - ohne persönliche Schuld. Was ist mit Euren Preisen geworden? Sie werden sicher in irgend einer Ecke von Spinnweb überzogen. Genug davon! Du schreibst: Jedenfalls habe ich hierzuland den Höhepunkt erreicht und kann mit Zufriedenheit auf meine 25jährige höchst erfolgreiche Tätigkeit auf dem Gebiete der Kunst und Musik zurückblicken. Der Sache, der Du gedient, dem d. Lied, wirst Du nach den Neugestaltungen nicht mehr Deine Kräfte weihen können; denn was ist jetzt noch deutscher Mann, deutscher Laut in fremder Welt und leider, leider auch in der Heimat? Doch später davon. Du bist zufrieden und glücklich an der Seite Deines treuen Weibes. Nicht nur Dein Bekenntnis zu diesem Glück sagt mir das, sondern ich sehe es auch aus Deinen lb. Zeilen in welchen Du mit rührender Treue von Deiner Frau, meiner Tante, sprichst. Wie freuen wir uns darauf, Dich, lb. Tante, recht bald in unserer Heimat kennen zu lernen. Recht lange müßt Ihr in unserm schönen Knittelsheim weilen. Dir aber, liebe Tante, vielen, vielen
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Dank, für das, was Du meinem Onkel geworden bist. Übe diese Treue, diese Liebe bis zum Ende und Du wirst immer glücklich sein. Wenn Euch auch das Pfand Eurer Liebe nicht erhalten bleiben konnte, so dürft Ihr darum nicht klagen. Es können sich noch alle Dinge zum Guten wenden. Ich habe ja auch beinahe meine lb. Lisbeth verlieren müssen in ihrer härtesten Stunde. Doch es ging glücklich nach 74 Stunden und ärztlicher Hilfe vorüber. Es war furchtbar dieses Schweben zwischen Leben und Tod. Beinahe hätte ärztliche Kunst versagt. Und dieses Jammern, dieses Flehen meiner Lieben, doch bei mir bleiben zu dürfen, dieser Wille zum Leben! Das alles wollen wir uns erzählen, wenn wir zusammen in Knittelsheim weilen. Jetzt haben wir ein liebes, kräftiges Mädel, das gleichzeitig mit diesem Briefe abreist, um sich Euch im Bilde, von Vater aufgenommen, vorzustellen. - Nun mein Lebensgang während des Krieges. Ich saß in Callbach bei meinem Studium für die Anstellungsprüfung im Herbste 1914. Da ging der Kriegsruf durch das Land. Ich tat, was meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit war, legte die Bücher zur Seite, nahm Abschied von Braut, Vater, Mutter und Schwester und trat in Reih und Glied. Es war ein harter Tag, aber einer der schönsten des Lebens - das Herz riß sich los von all dem, was man geliebt und ich gehörte dem Vaterland. 300 Pfälzer zogen wir bei den "Neunern" in Würzburg ein mit Sang und Klang. Doch es kam anders. Mein altes Leiden warf mich nach einigen Wochen nieder. Der Dienst war ungemein hart. In 6 Wochen standen meine Kammeraden feldmarschmäßig und in der 7ten, gleich nach Weihnachten, gings an die Front. Die Einjährigen wurden neben dem gewöhnlichen Dienste nebenher zum Offiziersdienste vorbereitet. Das ging von morgens 5 bis abends 9 Uhr ohne Ruhe und Rast. Da brach ich nach etwa 3 - 4 Wochen [note: dash above "m", meaning a double "m"] zusamen [/note] und man schaffte mich ins Lazarett. Gleich nach Weihnachten gingen meine Brüder mit klingendem Spiele ins Feld und ich wälzte mich auf meinem Lager und weinte. Es waren treue, gute Menschen, lustiges, junges Pfälzer-Blut. Nur wenige sind wiedergekehrt. Die Kompagnie kam gleich beim ersten Instellunggehen in Trommelfeuer und wurde niedergestreckt. Massenhaft wurden damals unsere besten Kräfte dahingerafft und in den späteren Jahren waren sie vergeudet. - Einige Wochen nach Weihnachten war ich wieder soweit hergestellt, daß ich ohne Gefahr die Heimreise antreten konnte. Die Freude meiner Liebs war groß. In ihrer Obhut und Pflege ging es langsamer Genesung entgegen. Nun stellte ich meine geringe Kraft in den Heimatdienst. Viele Lehrerstellen waren ohne Lehrer. So führte ich die Schulen in Heuchelheim, Einöllen, Wahnwegen, Liebsthal, Rehweiler, dann wieder Heuchelheim, Horschbach, wieder Heuchelheim, Bobenheim a/Bg, Weisenheim a/Bg, Knittelsheim.
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Meistens waren es vereinigte Schulen mit durchschnittlich 80 - 100 Schülern; denn mehrere selbständige Klassen waren zusammengeworfen. In Bobenheim a/Bg weilte ich von Oktober 16 bis Mai 1918. Hier war mein reichstes Arbeitsfeld. Ich hatte hier der ganze Gemeinde vorzustehen. Mein Vorgänger war plötzlich gestorben und der Bürgermeister konnte in seinem Alter von 80 Jahren das Amt nicht mehr verwalten. Ein neuer Bürgermeister fand sich nicht, der Schwierigkeit der Lage wegen. An demselben Tag an dem ich aufzog, rückte der Gemeindeschreiber ins Feld ein. So fand ich neben einer prot. u. kath. Schule, als mein eigentliches Arbeitsgebiet, noch außerdem eine verwaiste Gemeinde. Und nun trat ich frisch in die Arbeit. Neben den eigentlichen Gemeinde- und Standesamtsangelegenheiten hatte ich das ganze Urlauberwesen, die Kriegsfamilienunterstützungen mit Tausenden von Mark, die Witwen und Waisengelder, die Wöchnerinnengelder, das gemeindliche Unterstützungswesen, die Lebensmitteleinfuhr, die Lebensmittelausfuhr, die schriftlichen Verteilungspläne von Fleisch, Milch, Eier, Speck, Butter, Brot, Heringen, Käse u.s.w. in Berechnung auf Kopf und Gramm, die Lieferungen der Einzellandwirte an Vieh, Frucht, Milch, Eier, Gemüse, Butter u.s.w., die ganze Selbstversorgung der Landwirte, die Einfuhr von Saatfrucht u. Saatkartoffeln, die Waldwirtschaft der Gemeinden und vieles andere zu erledigen. Dann kam das Gefangenenwesen hinzu als schwierige Arbeit. Zuerst hatten wir Russen, dann Italiener. Ihre ordentliche Verpflegung und Unterkunft, der ganze Gefangenenschaftsverkehr, das Verhältnis zwischen Gefangenen und Arbeitgebern, all das hatte ich zu regeln. Einer der Italiener war aus einem Dorfe am Luganer See. Ich zeigte ihm meine Reiseerinnerungen und verständigte mich mit ihm über seine Heimat so gut es ging. Er hatte Freude und mir war es angenehm in Gedanken an die schönen Gestade zurückzuwandern. Die härteste Aufgabe war es mir, wenn eine Nachricht vom Tode eines Kriegers eintraf, dieses den Angehörigen mitzuteilen. Aber auch hier mußte ich Vater der Gemeinde sein. - Am 27. Oktober 1917 habe ich mich mit meiner lieben Lisbeth verheiratet und in ihr eine treue Gattin und vortreffliche Hauswirtin gefunden. In Bobenheim führte ich die Schule bis 1. Mai 1918. Von da ab stand meine Definition/Verwendung als selbständiger Lehrer in Aussicht. Die Ernennung geschah ab 1. Oktober 1918. Bis dahin arbeitete ich meinen Nachfolger in den Gemeindeverwaltungsdienst ein. Am 15. Dezember zogen wir mit einem großen Möbelwagen und einem Kostenaufwand von 500 Mark nach Knittelsheim um. Unser Jahrgang wurde infolge der Kriegsverhältnisse erst am 1. Oktober 1918 mit Anstellung in Angriff genommen. Da ich im Jahr 1915 eine ausgezeichnete Anstellungsprüfung gemacht hatte und als der 7te unter den 10 Ersten war, wurde ich sofort verwendet. Ich habe mit meiner Stelle ein großes Glück gehabt. Schönes Dorf mitten im reichen Gau bei Landau. Haupttabakgegend. Allklassige Schule mit 29 Kindern. 2/3 Katholiken, 1/3 Protestanten.
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Keine konfessionellen Streitigkeiten. 750 Mark Gemeindezulage. 20 Minuten nach Bahnstation Bellheim, 1 Std. nach Bahnstation Offenburg, 1 Std. nach Bahnstation Zeitkam. Ausgedehnte Waldungen. Bei Knittelsheim wurde dieses Jahr ein Waldkurhaus errichtet, daher bedeutender Fremdenverkehr. Die Häuser meistens Fachwerkbauten mit Garten und Weinreben. Einige herrschaftlichen Häuser, darunter das prot. Schulhaus. Es ist ein prächtiges, altdeutsches schloßartiges Gebäude mit 1/2 Morgen Garten daneben. Der vordere Teil besteht aus Blumenbeeten, Ziersträuchern, Rasenflächen, Lauben und Nischen, der hintere Teil ist Pflanzgarten. Brunnen im Garten. An Gemüse leiden wir keine Not und wenn uns das Fleisch fehlt, essen wir uns daran satt. Allerdings hatten wir letzten Herbst und Winter die Ohren steif zu halten, da wir aus dem Garten noch nichts erzielen konnten. Unser Haus besteht aus 7 Zimmern, Küche, Waschküche, Dunkelkammer, Keller, 2 Speicher übereinander. Von den Zimmern ist eines ein Saal in der Größe meines Schulsaales. So haben wir alles was wir brauchen. Mein Einkommen ist jetzt pro Monat 330 Mark mit [insertion:] einschließlich [/insertion] Teuerungsbezügen. Das Leben ist sehr teuer z. B. 1 Ztr. Kartoffeln 30 Mark, 1 # Butter 12 M, 1 # Mehl 2 M, 1 # Fleisch 5 M, Anzug 500 - 600 M, Schuhsolen 20 Mark, Herrenschuhe 100 M. Durch die staatlichen Umwälzungen ist der Lehrer, des Vaterlandes treuester Sohn, auch besser gestellt. Gesitliche Schulaufsicht ist gefallen, nur in der Pfalz besteht sie noch dem Namen nach, da die Besatzung ihre Beseitigung nicht zugegeben, sonst nicht mehr im Reich. [strikethrough:] Anfangs [/strikethrough] Gehalt wird soeben im Landtage verhandelt und geht durch. Anfangsgehalt 2100 M steigend mit 10 dreijährigen Zahlungen a 300 M bis 5100 Mark. Stadt und Land gleiche Bezahlung. [insertion:] Außerdem sollen die Teuerungsbezüge vorerst bleiben. [/insertion] Außerdem freie Wohnung, Garten und Feld. Wenn wir einmal diese Bezüge haben, sind wir über die Not draußen. Bis jetzt brauchte man alles für Lebensmittel, neue Kleider haben wir uns während des Krieges nicht angeschafft; denn die Stoffe sind schlecht und teuer, vielfach Papier- und Kunstgewebe. So tragen wir unsere alten Kleider auf und es ist keine Schande in Fetzen und alten abgetragenen Kleidern zu gehen. Nachdem das Vaterland nun allem, selbst seiner Ehre beraubt ist, brauchen sich seine Kinder des äußeren Umhangs nicht zu schämen. Die Hauptsache ist, daß das Herz gut und treu ist und das ists bei mir und bleibts, trotz alledem. Über mein Vaterland, die polit. Zustände, den Frieden in einem weiteren Briefe. Nur das eine: Deutschland ist an seinem Mauern und Kriegswucher zu Grund gegangen. Man hat während der zweiten Kriegshälfte mehr an das eigene Wohl, als an das des Vaterlandes gedacht. Den Vaterlandstreuen blutet das Herz. Die Friedensbedingungen sind furchtbar hart, aber sie wären zu ertragen gewesen, wenn man uns nur die Ehr gelassen hätte; denn Deutschland hat sich geschlagen, sich seiner Haut gewehrt, wie nie ein Volk in der Geschichte. So sind wir alle schwer gebeugt und der Friede ist nicht ein Friede des Herzens geworden. Seine Schwere lastet derart auf dem Volk, daß es schwer den Willen zur Arbeit finden wird. Er ist wie eine lähmende Hypnose. Doch wir suchen Trost bei unsern lit. Großen. Luthers: "Feste Burg" stärkt uns. Und wenn ich manchmal an unsere Reise am Vierwaldstätter - See denke, dann nehme ich Schillers Schauspiel zur Hand und lese und lese. Tue auch du es! Dort steht alles. Mit herzinnigem Kuß und treudeutschem Gruß Euch lieben Beiden! Eure Eugen, Lisbeth u. Helenchen
Transcribed by Barbara Baeuerle
Knittelsheim, June 29, 1919
Dear loved ones!
If we still had tears to cry in our great affliction, we would have cried - if we were still able to laugh in our misery, we would have been happy when finally, dear Uncle, I held a large letter, which had reached Knittelsheim after a long journey, after being opened and stamped numerous times, when finally I held this letter in my hands. Thus your words were like a prayer to us, like some epistle from a holy scripture - giving us consolation and peace for our souls. And what made me especially happy was what was not in the letter explicitly, but what I could read between the lines - the old and faithful love for our inherited customs and ways, despite your new nationality. Quite often we had asked ourselves, when we read about hostile movements against Germany on the side of Americans, in the press, because I could just imagine how these waves must have seethed around you in your respected position. Quite often I took your great speech, which back then you had sent to me to pass on to a newspaper, but which unfortunately could never be printed for lack of paper, and read it, particularly at moments when I had to ponder the fact why two people, whose blood is the same, are forced to meet each other as enemies. But then, when I read your words, your affirmation of the great noble goal, to which you, quasi as a pioneer, have given your vital energy, your creativity, then I managed to find peace. Isn't it a tragic fate that he who was handing out "golden chains" in the past is now bound in chains of destitution, of suffering himself - without any personal guilt. What has become of your awards? I am sure that they are covered by cobwebs in some corner. Enough of that! You are writing: In any case I have reached the peak in this country and can look back contentedly on my extremely successful work in the field of art and music over 25 years. After the restructurings you will no longer be able to devote your energies to the goal you have served so far, the German song; for what does a German man, a German sound now still mean in a foreign world and sadly, regrettably also at home? But more of that later. You are content and happy at the side of your faithful wife. It is not only your confession of this happiness that tells me so, but I can also guess it from the endearing words in which you speak of your wife, my aunt, with touching devotion. We are so looking forward to getting to know you, dear Aunt, very soon right here in our homeland. You must stay in our beautiful Knittelsheim for quite a while. But to you, dear Aunt, many many
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thanks for what you have become for my uncle. Practice this devotion, this love up to the end and you will always be happy. Even though the pledge of your love could not be retained by you, you must not complain. Everything may still be fine eventually. I, too, nearly had to give up my dear Lisbeth in her most difficult hour. But after 74 hours and with the help of doctors it ended favorably. This hovering between life and death was horrible. The art of medicine almost failed. And this wailing, pleading to be allowed to stay with me, this strong will to live! When we are together in Knittelsheim, we can tell you all about it. Now we have a lovely, strong girl, who departs here together with this letter, to meet you in the form of a photo, taken by her father. Now about my life during the war. I was sitting in Callbach, studying for my employment exam in the fall of 1914. Then the war cry echoed through the land. I did what my damned bounden duty was, set the books aside, said goodbye to my bride, father, mother, sister, and joined the rank and file. It as a tough day, but one of the best of my life - my heart tore itself loose from everything it had held dear, and I belonged to the fatherland. We were 300 men from the Palatinate who joined the "Niners" in Würzburg, with drums drumming and pipes piping. But things turned out differently. After some weeks I was forced to succumb to my old disease again. The service was incredibly tough. Within 6 weeks my comrades were ready for battle and in the 7th week, right after Christmas, we started out to the front line. The one-year conscripts were being prepared for the officers' training alongside to the normal service. That went on without ever pausing, even for a minute, from 5 in the morning till 9 in the evening. It was then that, after about 3 - 4 weeks, I collapsed and they took me to a field hospital. Immediately after Christmas my brethren went to battle with fife and drum and I was tossing and turning in my bed and crying. They were faithful, good people, cheerful young Palatinate blood. Only few of them ever returned. The troop was met by barrage at their first attempt to be posted, and was struck down. Back then so many of our best people were killed who were no longer there for the later years. - A few weeks after Christmas I had recovered at least to the point that I could start my journey home without any danger. My Liebs' joy was immense. In her custody and care I slowly inched towards my convalescence . Now I gave my meager powers to serving at home. Many teachers' positions were vacant. So I managed the schools in Heuchelheim, Einöllen, Wahnwegen, Liebsthal, Rehweiler, then again Heuchelheim, Horschbach, Heuchelheim once more, Bobenheim a/Bg, Weisenheim a/Bg, Knittelsheim.
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For the most part these were combined schools with an average of 80 - 100 students; for several individual classes had been put together. I stayed in Bobenheim a/Bg from October 16 through May 1918. This was where I had the most work. I had to represent the whole community. My predecessor had passed away suddenly and the mayor, being 80 years old, could not handle that position anymore. Because of the difficult situation no new mayor could be found. On the very day that I started my job, the community clerk was drafted into the military. Thus, in addition to a Protestant and a Catholic school - my real job - I had an orphaned community on my hands. Beside the normal activities of a community and the registry office I had to deal with all of the leave time administration, the support of families hit by war, running into thousands of marks, the financial help for widows and orphans, also for pregnant women, the community support system, the import of provisions, their export, the written plans for the allotment of meat, milk, eggs, bacon, butter, herrings, cheese, etc., calculated per head and by the gram, the deliveries from individual farmers concerning cattle, produce, milk, eggs, vegetables, butter, etc., all of the food self-sufficiency of the farmers, the import of produce seeds and seed potatoes, the forestry of the communities and much more. And then the administration of prisoners of war was added, another difficult job. First we had Russians, later Italians. It was their correct food supply and accommodation, the entire prisoner traffic, the relationship between prisoners and their employers that I had to manage. One of the prisoners was from a village on Lake of Lugano. I showed him my travelogue and communicated with him as best I could about his home. It made him happy, and I enjoyed to walk back to those pretty shores in my thoughts. The toughest job for me was, when I got the news of a soldier's death, to inform the families. But if that was the case, I had to act as the father of the community as well. - On October 27 1917, I got married to my beloved Lisbeth and have found her to be a devoted wife and excellent housewife. I managed the school in Bobenheim until May 1, 1918. From then on my definition/employment as an independent teacher was possible. The appointment was from October 1918. Until then, I taught the ropes to my successor in the community administration. On December 15, we moved to Knittelsheim with a big moving truck and an expenditure of 500 Marks. Due to the wartime situation, they only started employing our class on October 1, 1918. As I had performed superbly in the employment exam in 1915 and ended up being the 7th among the ten best students, I was put to use immediately. I was very lucky with my position. A beautiful village in the rich district near Landau. Main tobacco growing area. A school with all classes and 29 children, 2/3 of them Catholics, 1/3 Protestants.
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No controversies between denominations. A community bonus of 750 Marks. 20 minutes to the Bellheim train station, 1 hour to the Offenburg train station, 1 hour to the Zeitkam train station. Vast forests all around. This year they have opened a recreational center in the forest near Knittelsheim, making for a lot of tourists. The houses are mostly half-timbered with gardens and grapevines. Some houses are mansions, the Protestant schoolhouse among them. It is a stately old German building resembling a castle with a 1/2 acre property around it. The front part consists of flower beds, ornamental shrubs, lawns, pergolas and niches, the backyard is a kitchen garden. There is a well in the garden. We do not lack for vegetables, and when there is no meat we get our fill of the greens. Although, we did have to grind our teeth during the last fall and winter because the garden had not yielded anything yet. Our house has 7 rooms, kitchen, laundry room, darkroom, basement, 2 storage rooms above one another. One of the rooms is a saloon the size of my school room. This way we have all we need. My income is now 350 Marks per month including an inflation adjustment. Life is very expensive, e.g. 30 Marks for a hundredweight of potatoes, 12 M for a # of butter, 2 M for a # of flour, 5 M for a # of meat, a men's suit is 500 - 600 M, new soles for shoes are 20 Marks, men's shoes 100 M. Thanks to the changes from the side of the government, teachers - the most loyal sons of the fatherland - are also better off. Ministerial supervision has been done away with, only here in the Palatinate it is still alive by name, as the occupational forces have not admitted abolishing it. Nowhere else in the Reich anymore. Starting wage is being negotiated in Parliament right now, and it will pass. Starting wage 2100 M increasing up to 5100 Marks due to 10 three-year payments of 300 M. The wage is the same in urban or rural areas. And in addition the inflation adjustments are supposed to continue for the time being. Furthermore free lodging, garden and kitchen garden. Once we have these wages we are out of the woods. Until now, we have used everything for food, we did not buy any new clothes during the war; the materials are bad and expensive, quite often paper and synthetic. Thus we continue wearing our old clothes and it is not embarrassing to walk around in tatters and old threadbare clothes. Now that the fatherland has been robbed of everything, even its honor, its children need not feel ashamed of their outer appearance. The main point is that one's heart is good and faithful, and that is the case with me and always will be, no matter what. About my fatherland, the political situation, peace more in another letter. Only this: Germany has ruined itself with its stonewalling and its wartime extortion. During the second half of the war they considered the individual welfare more than the the welfare of the fatherland. The hearts of loyalist are bleeding. The conditions of the peace treaty are terribly harsh, but they could have been endured had they left us our honor; for Germany fought, Germany defended itself vigorously like no other nation before in all of history. Thus we are all weighed down heavily and peace has not turned into peace within our hearts. Its weight is such a heavy burden for the people that they will not readily find the will to work. It is like a a paralyzing hypnosis. But we try to find comfort with our great literary heroes. Luther's "Feste Burg" empowers us. And sometimes, when I remember our trip to the Vierwaldstätter See, I take out Schillers's drama and read and read. You do the same! You find it all in there. With most loving kisses and deeply German greeting to both of you! Your Eugen, Lisbeth and Helenchen.
Translated by Barbara Baeuerle