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Eugen Haas to Eugen Klee, January 29, 1916

Eugen Haas to Eugen Klee, January 29, 1916, page 1
Eugen Haas to Eugen Klee, January 29, 1916, page 2
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Eugen Haas to Eugen Klee, January 29, 1916, page 4
Eugen Haas to Eugen Klee, January 29, 1916, page 5

Author

Eugen Haas

Recipient

Eugen Klee

Date

January 29, 1916

Origin

Rehweiler, Germany

Destination

Philadelphia

Description

Letter from Eugen Haas to Eugen Klee, January 29, 1916.

Type

letter

Language

German

Tags

1910-1919, English available, transcribed

Source

Eugen and Emma Klee Papers

Collection

Eugen and Emma Klee Letters

Repository

Joseph P. Horner Memorial Library

Citation

“Eugen Haas to Eugen Klee, January 29, 1916.” Eugen and Emma Klee Papers, Joseph P. Horner Memorial Library, accessed from German Heritage in Letters, September 27, 2023, https://germanletters.org/items/show/11

Original text

Rehweiler, 29. Januar 1916

Meine Lieben!

Heute Morgen brachte mir die Post die Festschrift der Arion mit den beigelegten Zeitungsausschnitten. Leider kamen die Drucksachen sehr beschädigt an und verraten sie die Gefahr einer Reise über das Weltmeer in Kriegszeiten. - Jetzt, nach der Lektüre der Drucksachen, kann ich mir ein Bild machen, wie großartig das "Goldene Jubelfest" war und welch hervorragende Arbeit Du, lieber Onkel, dabei geleistet hast. Wie glücklich muß Deine Gattin, meine liebe Tante, sein an der Seite eines solch berühmten Mannes ihre Tage zu verleben, ihn in seinem Sinnen und

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Denken, in seinen Idealen zu unterstützen als treu sorgende Gattin. Euch beiden gilt mein Glückwunsch zum Erfolge dieses großen Tages. - Wie müssen diese herrlichen Chöre, die den Geist der Freiheitskriege verkündigen und auch so recht der heutigen weltgeschichtlichen Zeit angepaßt sind, durch Arions Festhallen geklungen haben! "Gothenzug" ist mir bekannt, ebenso Schwertlied, Gebet während der Schlacht u. Lützower wilde Jagd; letztere nur in der Volksmelodie. Deine Komposition "Das stille Tal" kenne ich ebenfalls. Was die Lützower angeht, so möchte ich Euch mitteilen, daß ein pfälzisches Infanterieregiment: Das x-te in x (Name teile ich nach dem Kriege mit) wegen seiner Tapferkeit jetzt auch

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den Todenkopf erhalten hat. Es wird nur das fliegende Regiment genannt; denn heute kämpft es an der Westfront, nach drei Tagen in den Schneefeldern Rußlands, dann hilft es in Serbien das Land mit eisernen Besen sauber machen und dann grüßt es wieder den treuen Bundesgenossen unter dem Halbmonde. - Zum ersten Male lese ich in dem Textbuche den Text des letzten Kaiserpreislieds: Die Tiroler Nachtwache 1810. Dieser Chor muß sehr schwer sein; denn der Text verrät das schon. Um so anerkennenswerter, damit gesiegt zu haben. Sehr ansprechend im Texte ist das Finale aus Mendelssohns "Loreley". Wie herrlich müssen Chor und Orchester das zu Gehör gebracht haben! Ich hätte nur den einen Wunsch, meine Lisbeth und ich hätten diesem großen

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Konzert beiwohnen dürfen. Wie hätte sich da meine Braut gefreut; denn sie ist eine große Freundin von Musik und Kunst überhaupt. Sie wird, wie ich, schon Freude haben bei der Lektüre der Drucksachen. Jetzt allerdings, in dieser schweren, ernsten Zeit ist wenig Gelegenheit zum Theater- und Konzertbesuche. Wenn dereinst einmal die Friedensglocken einem siegreichen Deutschland läuten, dann ist zu solchen edlen, erhabenen Dingen wieder eher Gelegenheit. Dann wird auch unser Volk, geläutert und gereinigt durch den Ernst des Krieges, sein Herz mehr der edlen Musik widmen. Jetzt aber braucht man Geld und Zeit nötiger zu anderen Dingen. Deine Festrede, sowie auch die Drucksachen werde ich, Deinem Wunsche gemäß, kommenden Samstag

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persönlich zur "Pfälzischen Presse" bringen, damit sie veröffentlich werden. Auch wird man einige Abbildungen aus der Festschrift in die Zeitbilder drucken können. Vielleicht ermöglicht sich auch eine Aufnahme der Bilder in der bedeutensten Familienzeitschrift Deutschlands: der Woche. Nun noch etwas Persönliches. Ich habe mein Prüfungszeugnis in Händen und bin mit dem Resultat der Prüfung recht zufrieden. Ich habe mir den 7. Platz erobert und habe die Prüfung mit einem guten IIer bestanden. Note I kam nicht hervor. Ich selbst habe in einem Fache: Schulehalten (Lehrprobe) die Note 2 - 1. Ich bin mit diesem Resultat recht zufrieden; denn es ist der Lohn für anstrengende Arbeit. Gesundheitlich

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war mir allerdings die Anstrengung nicht von Nutzen; denn ich fühle mich während dieses Winters nicht recht wohl. Das liegt wohl in der Witterung; denn wir haben den ganzen Winter sehr unbeständiges, nebliges Wetter. Dann der Ernst der Zeit, der auf den Menschen lastet! Wenn ich allerdings in der Pflege meiner Lisbeth sein könnte, würde es auch besser gestellt sein. Doch das kann jetzt nicht sein; denn jeder Mensch muß jetzt dem Vaterlande dienen, soweit in seinen Kräften steht. Es wird auch wieder einmal eine Zeit kommen, wo ich anstatt 80 Kinder auf einmal zu unterrichten, eine leichtere Schule bekomme. "Deutschland muß siegreich sein, trotz Not und Tod", das ist die Parole eines jeden Deutschen

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draußen im Felde und daheim. Wenn das Ringen auch lange wärrt, einmal kommt doch der Tag des Sieges. - Indem ich noch herzliche Grüße meiner lieben Braut übermittele und ebensolche von dem Sohn des Lehrer Graf in Otterberg, welcher Verwalter in Landstuhl ist und mit welchem ich öfter zusammenkomme, bin ich in alter Liebe und deutscher Treue

Euer Eugen

L. Onkel!

Ich weiß nicht, ist es Dir schon bekannt, daß Ende September 1915 Großvater August Heck in Kaiserslautern gestorben ist?


Transcribed by Barbara Baeuerle

English text

Rehweiler, January 29, 1916

My dear ones!

This morning the mail service delivered to me the commemorative publication of the Arion with the included newspaper clippings. Unfortunately the printed materials arrived in a badly damaged state, and thereby prove the danger of traveling the world's seas during war time. Now, after reading those materials, I can imagine just how magnificent the "Golden Jubilee" was and what an outstanding job, dear Uncle, you have done within it. How lucky your wife, my dear aunt, must be to live her life at the side of such a famous man, to support him in his thinking and reasoning, and in his ideals as a loyal and caring spouse. My congratulations for the success of this great day go out to both of you. - How those splendid mass choirs, proclaiming the spirit of the wars for freedom and thereby fitting so well into our present time of historical change of our world, must have echoed through Arion's festive halls! "Gothenzug" is one that I know, likewise Sword Song, Prayer during battle and The Wild Chase of Lützow; the latter only in its folk melody. I am also familiar with your composition "Silent valley". Considering the Lützowers, I want to inform you that an infantry regiment from the Palatinate: the xth in x (will tell you their name after the war is over) has now

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also been awarded the [note: "Totenkopf"="skull," a military decoration] Totenkopf [/note]. Now it only goes by the name of the flying regiment; for today it is waging war at the Western front, three days later in Russia's snowy fields, then again it helps in Serbia to sweep the land with an iron broom and then in turn it greets the loyal ally under the half moon. - I read, for the first time, the text of the last Emperor's praise song in the lyrics booklet: Night Watch in Tyrol, 1810. This choral must be extremely difficult; the text alone is evidence of that. The more praiseworthy to have won with this song. The finale from Mendelssohn's "Loreley" is very appealing in its text. How gorgeous must choir and orchestra have sounded here! I would only have had one wish, namely that my Lisbeth and I could have been there for this great

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concert. My bride would have been so happy; for she is a great friend of music and of art in general. Like me, she will already enjoy reading the printed materials. However, in these present days of seriousness and austerity, there is little chance of going to the theater or to a concert. Once the bells of peace are ringing for a victorious Germany, at some time in the future, then there will be a better time for such noble, sublime things. Then our nation, chastened and purified by the gravity of war, will devote its heart to [underlined] classic [/underline] music. But now money and time are needed for other things, which are more necessary. According to your wish, I will take your commemorative speech along with the printed materials to the "Pfälzische Presse" in person next Saturday,

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so they can be published. Several of the pictures from the commemorative speech will also be printed in the Time Pictures. Perhaps even the best known German weekly news magazine "The Week" is willing to accept the pictures. Now for something personal. I am holding my exam report in my hands and am quite satisfied with the result. I conquered the 7th position overall and passed the exam with a good grade II. There was nobody with a grade I. I myself got a 2 - 1 in one subject, school teaching (demonstration lesson). I am quite pleased with this result; for it is the award for hard work. For my health

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however this strain was not too good; because all through this winter I have not been feeling well. The weather may have to be blamed for that; for we have had inconsistent and foggy weather for all of this winter. And then the sobriety of our times, which is oppressing the people! If, however, I could be in my Lisbeth's care, things would be a lot better. But that is not going to happen for now; for every person now has to support his fatherland, according to his respective abilities. There will be a time in the future, when I will get an easier school job instead of teaching 80 children at once. "Germany has to be victorious, despite misery and death", that is every German's slogan

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out there in the battlefield and at home. No matter how long the fight will last, one day victory will be ours. - Conveying sincere greetings from my bride as well as from Otterberg teacher Graf's son, who is an administrator in Landstuhl and whom I run into quite frequently, I remain loving you as always and in German loyalty

Your Eugen

D. Uncle! I don't know, have you heard that Grandfather August Heck passed away in September of 1915 in Kaiserslautern?

Translated by Barbara Baeuerle


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